Das letzte Rennen 2020? – Der Kopf ist mein größtes Problem
Mein letztes Rennen fand vergangenen Samstag auf der wunderschönen tschechischen Strecke Vranov bei Brünn statt. Ich startete dort in der Klasse Hobby MX 1 im tschechischen Chalupa Cup. Die Klasse Hobby MX1 ist bei diesem Cup sowas wie die „semi-profi“-Klasse, da es eine Unterteilung in OPEN (PROFI) – HOBBY (SEMI-PROFI) und AMATEUR (ANFÄNGER) gibt.
In zwei Sitzungen Mentaltraining vor dem Rennen arbeitete ich mit meinem Mentaltrainer Karl Walzl vom JETZT! Fitness in Groß Enzersdorf an meiner miserablen Rennperformance. Ich habe ja noch immer das Problem bei Rennen teilweise wie ausgewechselt zu fahren und überhaupt nicht an meine Trainingsleistung heranzukommen.
Lauf 1: Kopfproblem war klar ersichtlich
Nun aber zurück zum Rennbericht. 5 Uhr Tagwache und ab nach Tschechien hieß es am Samstag Morgen. Die Anreise über die tschechische Landstraße mit etlichen Umleitungen war ein wenig mühsam. Vor Ort eine eindrucksvolle, schöne Strecke. Freies Training hatten wir – ebenso wie Qualifikation und Rennen – mit den Profis und der HOBBY MX 2. Ich trainierte über eine Woche nicht auf dem Motorrad und fühlte mich auf der Strecke ein wenig unwohl, zumal ich auch nicht mehr so richtig zum Testen meiner neuen Lenkereinstellung gekommen bin. Bei der Quali hab ich eine einigermaßen gute, aber bei weitem leider nicht lockere und fehlerfreie Runde hinbekommen. Trotzdem immerhin Platz 2 in meiner Klasse. Für den ersten Lauf kam auch mein Mentaltrainer extra nach Tschechien, um sich ein Bild meines „Kopfproblemes“ zu machen und zu sehen woran wir im Winter arbeiten müssen. Genau dieses Kopfproblem bekam er im ersten Lauf dann zu sehen. Denn nach zwei relativ starken Anfangsrunden (zwar noch nicht auf Trainingslevel, aber in die richtige Richtung gehend) schaltete sich mein Kopf ein. Ich begann mich nicht mehr richtig zu konzentrieren, überdachte Dinge und verlor auf meine beste Rundenzeit in der langsamsten Runde – OHNE STURZ oder groben Fehler – 10 (!!) Sekunden auf mich selbst. Auch nach außen war das Problem klar ersichtlich: Keine Körperspannung, keine Angriffslust nichts mehr. Die zwei Seiten von mir selbst. Was ein mentales Problem so alles auslösen kann. Trotzdem rettete ich den 2. Platz noch ins Ziel.
Im zweiten Lauf bekam ich meinen Kopf zumindest beim Start so weit hin, dass ich eine alte Stärke ausnutzen konnte – meine Reaktion. Schon als Kind schaffte ich es meist recht gut aus dem Startgatter. So führte ich in der ersten Runde meine Klasse an. Den späteren Sieger musste ich ziehen lassen. Nach einigen harten Zweikämpfen mit Profis und Fahrern der MX2 Hobby sowie wie mit Fahrern meiner Klasse, schaltete sich leider nach einigen Runden wieder mein Kopf ein und ich wurde 4. in meiner Klasse. Immerhin reichte es, obwohl ich mir wieder einmal selbst im Weg stand, für Tagesrang 3.
Fazit: Ich werde mit meinem Mentalcoach intensiv bis zur Rennsaison 2021 arbeiten. Meine Fitness werde ich versuchen zu halten und eventuell leicht auszubauen und mit meinem Motocross-Coach, Kornel Nemeth (Nemeth Offroad School) wird ein wenig an der Lockerheit am Motorrad gearbeitet.
Diese Woche genieße ich eine trainingsfreie Zeit bevor es ab nächster Woche intensiv an die Vorbereitungen für die nächste Saison geht. Ich konnte einige Erfahrungen sammeln und bin bereit zu zeigen, was ich wirklich drauf habe. Man darf nicht vergessen: Dies war erst meine 3. Saison seit dem Unfall meines Vaters im Jahr 2006 und die erste nach über 6 Jahren Pause. Ziel für nächstes Jahr ist ein TOP 15 Ergebnis in der Gesamtwertung des AUNER CUPS (MX2).
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